Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren,
die Zukunft unserer Stadt hängt maßgeblich von der Förderung unserer Jugend- und Kulturarbeit ab. In diesem Kontext möchten wir Grüne unsere tiefe Besorgnis über den sogenannten „Verfahrensvorschlag zur Sicherung und Stärkung der offenen Jugendarbeit in Blieskastel“ zum Ausdruck bringen. Insbesondere das Jugendzentrum P-Werk, ein unverzichtbares kulturelles Zentrum, wird in den Planungen nicht angemessen gewürdigt. Diese Einrichtung ist ein kulturelles Juwel unserer Stadt, dessen Erhalt von essentieller Bedeutung ist.
Es ist aus Sicht der Grünen-Fraktion völlig inakzeptabel, dass eine Verlagerung des P-Werks in Betracht gezogen wird. Veranstaltungen wie die bevorstehende Halloween-Party verdeutlichen dessen unverzichtbare Rolle für die Jugendkultur in unserem Stadtgebiet.
Das P-Werk ist weit mehr als nur ein Gebäude – es ist ein kultureller Treffpunkt, der Generationen von jungen Menschen in Blieskastel begleitet und inspiriert hat. Der einzigartige Konzertsaal bietet eine Bühne für Kultur und Musik, wie sie in unserer Region kein zweites Mal zu finden ist.
Die aktuellen Pläne der Verwaltung, die eine Verlagerung des Jugendzentrums vorsehen, würden diesen besonderen Ort in seiner jetzigen Form zerstören.
Wir Grüne sprechen uns für den Vorschlag, der im Entwurf des Architekten Kleemann skizziert wird, aus. Dieser sieht einen Teilabriss des alten Cafés sowie die Sanierung des Konzertsaals und der sanitären Einrichtungen vor. Diese Lösung ist nicht nur pragmatisch, sondern auch zukunftsweisend. Es wäre aus unserer Sicht daher angebracht, die vorhandenen Mittel des Infrastrukturpakets gezielt in die Sanierung und den Erhalt unserer kulturellen Einrichtungen zu investieren, anstatt sie durch unüberlegte Standortverlegungen zu gefährden.
Vorschläge wie das Sportheim Webenheim, das Polizeigebäude Webenheim oder das ehemalige Schwimmbad Mimbach wurden bereits geprüft und als ungeeignet eingestuft. Die systematische Vernachlässigung der Jugendzentren, die sich in der bisherigen Planung widerspiegelt, gleicht einer kulturpolitischen Bankrotterklärung.
Meine Damen und Herren,
Kultur ist kein Luxusgut, das in finanziell bequemeren Zeiten gepflegt werden kann. Kultur ist eine Lebensader, die unsere Gemeinschaft zusammenhält und bereichert. Es ist erschütternd zu beobachten, wie leichtfertig mit dieser kulturellen Verantwortung umgegangen wird.
Mit großer Sorge habe ich gestern den im Ausschuss für Bürgerdienste von CDU und SPD eingebrachten Änderungsantrag zur Kenntnis genommen, der heute im Stadtrat beschlossen werden soll. Sowohl in der ursprünglichen Verwaltungsvorlage als auch im vorliegenden Änderungsantrag findet sich die Formulierung einer “rückwirkenden” Kostenbeteiligung der Jugendclubs ab dem 01.01.2025. Diese Regelung halten wir für höchst problematisch. Die Jugendclubs werden hier ohne Vorwarnung und ohne Planungsmöglichkeit mit zusätzlichen Kosten konfrontiert.
Eine solche rückwirkende Belastung ist aus Sicht der Grünen-Fraktion weder fair noch nachvollziehbar. Wir möchten daher einen entsprechenden Änderungsantrag zur Abstimmung stellen, der diese Rückwirkung streicht. Im Anschluss an meine Ausführungen wird meine geschätzte Fraktionskollegin Lisa Becker dem Rat einen weiteren Ergänzungsvorschlag unterbreiten.
Ein starkes Zeichen für den Erhalt des P-Werks ist die überwältigende Unterstützung aus der Bevölkerung, die sich in der rasanten Zunahme der Unterschriftenzahl bei der Online-Petition „Rettet das Jugendzentrum P-Werk in Blieskastel“ widerspiegelt. Diese Petition hat innerhalb kürzester Zeit bereits über 500 Unterschriften erreicht und zeigt damit eindrucksvoll, wie wichtig das P-Werk den Bürgerinnen und Bürgern ist.
Meine Damen und Herren,
es ist unsere gemeinsame politische Verantwortung, die kulturelle Vielfalt unserer Stadt zu bewahren und zu stärken.
Die Grünen-Fraktion fordert daher die umgehende Erarbeitung eines konkreten Finanzierungskonzepts für das P-Werk, das den Erhalt der Einrichtung am bestehenden Standort sicherstellt. Es gilt, Fördermittel zu akquirieren und die Sanierung zügig voranzutreiben. Nur so können wir weiterhin eine nachhaltige und attraktive Jugendarbeit gewährleisten.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Lukas Paltz