Schaum auf dem Erbach: Grüne fürchten negative Auswirkungen für die Ökologie der Blies

Seit Jahren wird auf dem Erbach in Homburg unterhalb der Kläranlage immer wieder intensive Schaumbildung festgestellt. In den vergangenen Monaten wurden des Öfteren große und dichte Mengen an Schaum sichtbar, wie auch mehrfach aus der lokalen Presse zu entnehmen war.

Für diese Schaumbildung ist nach Angaben der zuständigen Behörden eine hohe Konzentration an Tensiden verantwortlich. Nach Angaben des saarländischen Umweltministeriums sei der ökologische Zustand des Erbachs, der in die Blies mündet, grundsätzlich schlecht (Klasse 5), ebenso sei die Gewässergüteklasse unbefriedigend (Klasse 4). Auf Antibiotika und antibiotikaresistente Bakterien sind diese Proben vom Umweltministerium jedoch nicht überprüft worden.

Grüne reichen Anfrage zur Wasserqualität und zum Gewässerschutz ein

Die Blieskasteler Stadtratsfraktion von Bündnis 90/​Die Grünen hat daher eine Anfrage zur Wasserqualität und zur Tensidbelastung der Blies bei der Stadtverwaltung für die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planen und Bauen eingereicht.

„Wir möchten konkret in Erfahrung bringen, wie hoch die Konzentration von Tensiden im Wasser der Blies und deren Fischvorkommen ist. Für uns ist zudem von Interesse, ob die derzeit hohe Tensidbelastung des Erbachs Auswirkung auf die Wasserqualität der Blies hat, in welchen zeitlichen Abständen diese überprüft wird und welche Stoffe konkret im Bereich Blieskastel kontrolliert werden. Des Weiteren soll durch die Anfrage geklärt werden, ob diesbezüglich bereits eine Anfrage der Fischereigenossenschaft Blies bei der Stadtverwaltung vorliegt und ob in der Vergangenheit ein Informationsaustausch zum Gewässerzustand von Blies und Nebengewässern zwischen der Stadtverwaltung und den zuständigen Behörden in Kreis und Umweltministerium stattgefunden hat“, erklärt Lukas Paltz Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat von Blieskastel.

Maßnahmen zum Gewässerschutz gefordert

Die Grünen möchten außerdem wissen, ob es in Blieskastel ansässige Unternehmen gibt, die Abwasser direkt in die Blies oder des Kanalnetzes leiten, und ob es sich dabei um problematische Stoffe handelt. 

„Für den Einsatz von Tensiden in gewerblichen Produktionsprozessen gibt es gesetzliche Auflagen zur Überwachung. Für einige schwer abbaubare Tenside gibt es Anwendungsbeschränkungen und Höchstwerte in Fischen. Eine Einleitungsbeschränkung in das Kanalnetz ist nach der Abwassersatzung der Stadt Blieskastel – wie auch in übrigens in Homburg – aus Gründen des Gewässerschutzes grundsätzlich möglich. Ebenso kann in den Auflagen eine Vorbehandlung der Abwässer vor der Einleitung in den städtischen Kanal und zum Schutz der Kläranlage vor einer Überlastung festgeschrieben werden. Wegen der Dauerbelastung von Erbach und Blies durch die überlastete Kläranlage Homburg kann es zu Schädigungen von Wasserlebewesen wie Fischen durch besonders problematische Stoffe wie Tenside kommen. Deshalb gibt es in der Oberflächengewässerverordnung (OGewV) für Tenside aus der Gruppe der Fluorcarbonsäuren (PFC) und für Nonyl- und Octylphenole Grenzwerte. Die OGewV ist die Umsetzung Europäischer Richtlinien in deutsches Wasserrecht“, fügt Lisa Becker, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat und Erste Beigeordnete der Stadt Blieskastel, hinzu.