Redebeitrag: Neubau Kindergarten St. Sebastian (Brigitte Rinderle)

Stadtrat  5. Mai 2011

Redebeitrag: Fraktion Bündnis90/​Die Grünen

S III 43 2011Neubau Kindergarten St. Sebastian

Berg der Kinder – so hatte die Koalition das geplante Projekt bezeichnet, das den neuen Standort der Kita St. Sebastian mit der Blieskasteler Grundschule verbinden wollte. Es war vorgesehen, einen Riegel an den bestehenden Bau zu setzen und den Grundriß zu einem U zu vervollständigen.

Inklusion heißt das Stichwort, das als pädagogische Grundlage für dieses Vorhaben diente. Inklusion bedeutet, den Übergang der Kindergartenkinder zur Grundschule fließend zu gestalten, Zusammenarbeit von Erzieherinnen und Lehrern besonders im letzten Jahr vor Schulbeginn. Ein Modell, das u.a. in Illingen-​Hüttigweiler erfolgreich verwirklicht wurde (dessen Entwicklung ich mitverfolgen konnte), und das sich eine Delegation aus Blieskastel auf meine Vermittlung hin ansah. Alle waren begeistert und die Architektin Eva Steinebach entwarf für Blieskastel ein Modell, das alle Belange berücksichtigte, vom Konzept bis zu den „gedeckelten“ Baukosten. Es wurde mehrfach modifiziert, um den Belangen des Denkmalschutzes zu genügen. Das bedeutete allerdings, dass der Riegel weiter in Richtung Schloßmauer rücken mußte, mit vorgesehener Pfahlgründung etc.

Doch dann kam der Tag des Mauerfalls – ein Tag, der alle bisherigen Pläne zunichte machte.  Denn von Stund ward die Fläche an bis 8 Meter vor der Mauer gesperrt, so ließ der Landrat verkünden.

Was nun? Während man sich in der Verwaltung den Kopf über eine Alternative zerbrach, brodelte fleißig die Gerüchteküche, deren unangenehm wabernde Ausdünstungen Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen sicherlich alle wahrnehmen durften. Der vorgesehene Standort ging nicht mehr. Und, wer weiß, vielleicht war es ja gut, dass der Einsturz der Schlossmauer zu diesem Zeitpunkt erfolgte und dadurch zukünftiger Schaden vermieden werden konnte? Es wurden andere Grundstücke in Augenschein genommen und siehe da, eine Lösung wurde gefunden. Das Gelände ist groß genug und in städtischem Besitz, was die Kosten eines Grundstückskaufes erspart. Zudem kann die Planung sofort beginnen, so dass sich der Neubau nicht noch länger verzögern wird.

Auch wenn die künftige Zusammenarbeit jetzt räumlich nicht auf so engem Raum geschehen kann, halten wir die jetzt gefundene Lösung für sehr gut. Außerdem können wir mit diesem Standort immer noch vom „Berg der Kinder“ sprechen.

Wichtig ist jetzt für die Kinder, Eltern und ErzieherInnen, dass eine zügige Abwicklung erfolgt, für die wir uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln einsetzen werden. Wichtig ist auch der verstärkte Ausbau der Krippenplätze, der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht.

Brigitte Adamek-​Rinderle