Hallen- und Entgeltordnung – Redebeitrag Brigitte Adamek-Rinderle

Es ist wie meist eine Gratwanderung: auf der einen Seite eine überschuldete Kommune, die Auflagen vonseiten des Landes bekommen hat, zu sparen und die Einnahmenseite zu erhöhen und auf der anderen Seite Vereine, die sich bereits seit Jahrzehnten ehrenamtlich in den Dienst der Gesundheit und des Gemeinwohls, vor allem auch der Ausbildung der Kinder und Jugendlichen stellen. Sie sollen nun für die Benutzung der vorhandenen Infrastruktur, sprich Hallen, stärker zur Kasse gebeten werden.

Der erste Vorschlag der Verwaltung löste einen Sturm der Entrüstung aus, weil er die Vereine überproportional belastet hätte. Dieser nun vorliegende, gemeinsam im Konsens mit den Vereinen erarbeitete Vorschlag enthält eine sehr moderate Erhöhung über mehrere Jahre, so dass genug Zeit bleibt, die Mehrausgaben durch Erhöhungen des Mitgliedsbeitrages zu kompensieren.

Auch die Abrechnung der letzten Jahre wird in zwei Schritten vollzogen, sodass keine Liquiditätsprobleme entstehen dürften.

Doch machen wir uns nichts vor: Unter dem Strich ist diese Erhöhung nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein der Hallenkosten.

Allerdings ist es für uns auch ein gesellschaftliches Thema: Wir können die Vereine, die mit mehreren Problemen zu kämpfen haben: Konkurrenz mit professionellen Anbietern, demografischer Wandel und veränderte Schullandschaft, was zum Rückgang des Nachwuchses führt, wir können diese Vereine nicht noch stärker zur Ader lassen. Denn dann erstirbt die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement noch mehr.

Mit dieser Erhöhung wird die Stadt Blieskastel weder ihren Haushalt sanieren noch die Kosten der Hallen decken können, aber auch die Vereine werden dadurch nicht in die Insolvenz getrieben. Wir finden: ein Kompromissvorschlag mit dem alle leben können und hoffen, dass die Sparauflagen seitens des Landes nicht erhöht werden und diese Regelung zunichte macht.

 

Brigitte Adamek-​Rinderle