Grüne wollen Öko-​Landbau fördern

Über die Zukunft unserer Ernährung haben am vergangenen Donnerstag Tina Schöpfer, Landesvorsitzende der Grünen und Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im Wahlkreis Ost, und Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen/​EFA im Europäischen Parlament und Koordinator im EU-​Agrarausschuss mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern diskutiert.

Beide Politiker*innen möchten den Öko-​Landbau voranbringen. Sie freuen sich, dass es im Saarland bereits 16% Öko-​Landbau gibt, sehen aber noch viel Luft nach oben. Deshalb wollen sie den von Umweltminister Jost verhängten Förderstopp für Öko-​Landbau aufheben. „Zum einen nimmt die Nachfrage nach regionalen und Bio-​Produkten stetig zu. Zum anderen gibt es viele Landwirte, gerade aus dem Bereich der Milchviehbetriebe, die umstellen wollen. Das sollte man unterstützen. Dafür müssen weitere Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Förderung der Betriebe umgewidmet werden“, so Schöpfer. Unterstützung bekam sie vom Europaabgeordenten  Martin Häusling, der selbst Öko-​Bauer ist: „Öko-​Landbau ist die Zukunft der Landwirtschaft schlechthin. Wir wollen chemiefreie Landwirtschaft, wir wollen mit der Landwirtschaft die Umwelt schützen. Wir wollen aber auch den Verbraucher*innen die Möglichkeit geben, gesunde und regionale Lebensmittel zu bekommen. Deshalb brauchen wir mehr Öko-​Landbau. Das Saarland könnte die Öko-​Musterregion von Deutschland werden.“ Häusling möchte die saarländischen Grünen von Brüssel aus unterstützen und dafür sorgen, dass die Mittel für den Öko-​Landbau nicht sinken, sondern erhöht werden.

Einig waren sich beide Politiker*innen auch darin, dass Glyphosat nichts auf den Äckern verloren hat. Tina Schöpfer möchte das Unkrautvernichtungsmittel auf landeseigenen Flächen verbieten. Martin Häusling unterstrich, dass die europäischen Bürgerinnen und Bürger das Pestizid nicht wollen. Das zeige die im Februar gestartete Europäische Bürgerinitiative gegen Glyphosat, die innerhalb kürzester Zeit fast eine halbe Millionen Unterstützer*innen gefunden hat. Die Krebsgefahr ist aus Sicht der Grünen nicht das einzige Argument gegen das Pestizid. Glyphosat ist ein enormes Risiko für die Biodiversität in der EU, weil es alle unerwünschten Pflanzen und deren Samenvorräte auf Äckern, Wiesen, Wegen und Plätzen vernichtet.