Einstimmiger Beschluss im Stadtrat: Blieskastel wird zur zweiten Foodsharing-​Stadt im Saarland – Nummer 9 weltweit

https://www.foodsharing-staedte.org/de
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Lokale Initiative hat der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt

 

Etwa ein Drittel aller Lebensmittel wird in Deutschland verschwendet, was ca. 18 Millionen Tonnen jährlich entspricht oder 571 kg pro Sekunde. Anbau, Transport und Verpackung der überproduzierten Lebensmittel haben dabei erhebliche Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Aus diesem Grund entstand 2012 die Foodsharing Initiative, um der Lebensmittelverschwendung lokal den Kampf anzusagen und die Thematik in den öffentlichen Fokus zu rücken.
 

„Auch in Blieskastel ist Foodsharing seit mittlerweile einem Jahr aktiv und zählt bereits über 100 Foodsaver aus der Umgebung, die Lebensmittel in bisher 16 Kooperationsbetrieben abholen und verteilen. Dabei wurden bis heute schon geschätzte acht Tonnen Lebensmittel vor der Tonne gerettet. Alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich an dem Projekt und sind stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, die Verschwendung von Lebensmitteln in Betrieben, aber auch im privaten Umfeld, zu reduzieren“, berichtet Stadtratsmitglied Jan Burkhart (Grüne) über die Aktivitäten der örtlichen Foodsharing-Iniative.

Offen zugänglicher „Lebensmittel-​Fairteiler“ in Planung

So soll in Blieskastel schon bald der erste ‚Lebensmittel-​Fairteiler‘ gebaut werden, einer offen zugänglichen Sammeleinrichtung, mit Kühl-Gefrierkombination und Regalen. Dieser wird regelmäßig mit Lebensmitteln aus teilnehmenden Supermärkten und Betrieben befüllt, welche dann von jedem interessierten Bürger, jeder interessierten Bürgerin entnommen und verbraucht werden können.
„Wir sind der Überzeugung, dass dieses sozioökologische Engagement die Wertschätzung und Unterstützung der Biosphärenstadt Blieskastel verdient. Deshalb schlagen haben wir beantragt, die Unterzeichnung der beiliegende Motivationserklärung durch die Stadtverwaltung zu beauftragen. Damit würde Blieskastel unserer Nachbarstadt St. Ingbert, die bereits im Mai diesen Beschluss gefasst hat, als zweite saarländische Foodsharing-​Stadt folgen“, begründet Burkhart den Antrag der Stadtratsfraktionen von SPD und Grünen.

Keine juristische oder finanzielle Verpflichtung der Stadt

Die Motivationserklärung sei als Ausdruck ideeller Unterstützung der lokalen Foodsharing Gruppierung mit keinerlei finanziellen oder juristischen Verpflichtungen für die Stadt verbunden. Ziel sei eine verstärkte Zusammenarbeit, um gemeinsam gegen Verschwendung anzukämpfen und die Gesellschaft für einen verantwortungsvollen Lebensmittelkonsum zu sensibilisieren.
„Wir sehen in der Erklärung auch eine geeignete Ergänzung der Fairtrade-​Initiative, die seit 2017 den fairen Handel auf kommunaler Ebene unterstützt. Als ‚Foodsharing Stadt‘ könnte Blieskastel somit den bewussten und nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln innerhalb der Biosphäre fördern und dazu beitragen, unserem Anspruch als Modellregion gerecht zu werden. Blieskastel wird damit zur zweiten Foodsharing-​Stadt im Saarland und zur Nummer 9 weltweit“, erklärt Burkhart abschließend.

 


Jan Burkhart
Für Sie im Stadtrat