Die CDU verliert kräftig, die SPD nur leicht, vor allem Linke gewinnt

Kommunalwahl 2009

Sechs Parteien werden im Blieskasteler Stadtrat sitzen 

Das Ergebnis der Stadtratswahlen in Blieskastel steht fest: CDU 42,6 Prozent (18 Sitze), SPD 30,6 Prozent (zwölf Sitze), Linke 8,9 Prozent (drei Sitze), Grüne 8,3 Prozent (drei Sitze), FWG 5,0 Prozent (zwei Sitze) und FDP 4,6 Prozent (ein Sitz).

Blieskastel. Es gab nur einen wirklichen Gewinner bei den Wahlen zum Blieskasteler Stadtrat: Die Partei Die Linke ist von null auf 8,9 Prozentpunkte durchgestartet. Mit diesem Stimmenanteil ist die Linke drittstärkste politische Kraft im zukünftigen Blieskasteler Stadtrat. Grund zum Jubeln hatte die CDU indes nicht, man hat einiges an Prozenten eingebüßt. Gleichwohl gab man sich auch hier zufrieden, nicht zuletzt wohl auch deshalb, weil Altbürgermeister Werner Moschel den Einzug in den Stadtrat nicht geschafft hat. „Der Spitzenkandidat der SPD hat also nicht gezogen“, stellte Bürgermeisterin Annelie Faber-​Wegener sichtlich zufrieden fest. Und das Webenheimer Stadtratsmitglied der CDU, Stefan Kuntz, war sehr stolz, mehr Stimmen erhalten zu haben als der ebenfalls aus Webenheim kommende Moschel. Aber es wird auf jeden Fall spannend, schließlich muss man sich jetzt nach allen Seiten um Koalitionen bemühen. Die Reaktionen in den Parteien waren – außer der unverhohlenen Freude bei den Linken – eher noch zurückhaltend. Man will rechnen, vergleichen und analysieren, alle waren am Wahlabend reserviert zufrieden. „Wir sind natürlich mächtig stolz“, stellte der Spitzenkandidat der Linken, Dieter Geis, als einziger fest. Viele Menschen seien mit der sozialen Schieflage unzufrieden, und das drücke sich auch auf kommunaler Ebene aus. Martin Dauber (Spitzenkandidat der Grünen) war mit dem Ergebnis „isoliert gesehen“ zufrieden. Er sei froh, dass es keine klare Mehrheit gäbe und man gegenseitig nach Partnern suchen müsse. Die Linke müsse nun erst einmal zeigen, was sie könne. Steffen Stein, bisher bereits Stadtratsmitglied der Freien Wähler, stellte besonders heraus, dass man die Anzahl der Sitze im Rat (zwei) habe halten können. Achim Jesel (SPD) war mit dem Ergebnis auch zufrieden. Die Linke habe der SPD einige Stimmen abgenommen, das sei dem großen Einsatz von Oskar Lafontaine zu „verdanken“. Der CDU-​Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Holger Schmitt, will sich auch zunächst mit den Einzelergebnissen auseinandersetzen, die je nach Wahlbezirk deutlich unterschiedlich seien. Gleichwohl sieht er das „große Ziel seiner Partei erreicht, nämlich mit Abstand stärkste Kraft zu bleiben“. Die Verluste müsse man genau analysieren, als einen Grund für den Rückgang machte Schmitt die neuen Mitbewerber für die Stadtratssitze aus. Insgesamt war es für alle Interessierte ein langer Abend. Besonders ein Wahllokal in Niederwürzbach, aber auch die Ergebnisse aus Biesingen ließen lange auf sich warten. Am Ende wurden etliche der vielen Beobachter in der alten Markthalle regelrecht ungeduldig. Aber kurz vor 22 Uhr stand dann das Ergebnis vorläufig fest.