Grüne Listenaufstellung 2009

Auf ihrer Mitgliederversammlung haben die Blieskasteler Bündnisgrünen ihre Kandidaten für den Stadtrat nominiert.
Angeführt wird die Liste von Martin Dauber (47, Angestellter) aus Blieskastel Mitte, gefolgt von Brigitte Rinderle (53, Kulturamtsleiterin) aus Lautzkirchen. Den dritten Listenplatz nimmt der zwanzigjährige Vorsitzende der Grünen Jugend, Lukas Paltz ein, gefolgt von der Webenheimer Dipl. Ingenieurin (FH) Klaudia Lill. Auf den weiteren Plätzen sind der Gastronom Francesco Papa, die Wolfersheimerin Lisa Becker, der Polizeibeamte Stefan Müller und die Biesingerin Doris Arnold nominiert.
Doris Arnold, auch stellvertretende Ortsvorsteherin von Biesingen und Vorsitzende des Vereins Freunde der Biosphäre erhielt darüber hinaus noch das einstimmiges Votum, die Blieskasteler Grünen im Kreistag zu repräsentieren.

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Nachdem die Kandidatenkür in großer Einigkeit abgeschlossen ist, sehen sich die Bündnisgrünen ihrem Ziel näher, demnächst in einer Mehrheitskonstellation die Zukunft der Stadt beeinflussen zu können.
Dafür ständen die Chancen gut, da die bisher Ton angebende Kraft, die Blieskasteler Union nach drei Jahren, geprägt von Pleiten Pech und Pannen offensichtlich nicht nur moralisch überfordert sei.
„Wir wollen nicht die Macht, wir wollen Verantwortung auf Zeit, um unsere Stadt nach vorne zu bringen“, so Dauber.
„Weil für uns Bündnisgrüne der schonende Umgang mit der Umwelt und den Ressourcen von herausragender Bedeutung ist, streben wir an, bis in das Jahr 2030 den Strombedarf der Stadtwerke über regenerative Energien zu decken“, so Brigitte Rinderle. Dafür gebe es bereits ein überzeugendes Konzept des Bund für Umwelt und Naturschutz Saarland. Neue Konzepte sollen zur Reduzierung der Restmüllmenge und der Müllgebühren sorgen. Die Grünen fordern, dass die Stadtverwaltung selbst Vorbildfunktion im Umgang mit natürlichen Ressourcen und Energie durch ihr eigenes Wirtschaften in ihren Gebäuden übernimmt und fordern die Zertifizierung durch EMAS. Dass die Stadt sich von diesem Ziel entfernt habe, belege die in der SZ geäußerte Kritik eines ehemaligen Mitarbeiters im Umweltamt.
Im Bereich Wirtschaft habe nur die Bündnisgrüne Ratsfraktion jahrelang die völlig überhöhten Gewerbesteuersätze thematisiert und damit maßgeblich zu deren Senkung beigetragen. Man müsse jedoch noch ein gutes Stück Arbeit leisten, um die Stadt investorenfreundlich zu machen. Nachdem der Bauamtsleiter und einzige studierte Stadtplaner in der Verwaltung ohne erkennbare Aufgaben in ein Dachkämmerchen versetzt wurde, sei die Verwaltung mit Anfragen von Investoren teilweise schlichtweg überfordert. Nicht genehmigungsfähige Bauanträge kämen bis in den Ausschuss des Stadtrats. Statt mit der Firma im Vorgespräch gemeinsam nach Lösungen zu suchen, erfuhr z.B ein Unternehmer erst aus der Presse von der Ablehnung seines Vorhabens. Deshalb wollen die Bündnisgrünen für eine Verwaltungskultur eintreten, bei der die Stadt auf die investitionswillige Firmen zugeht, statt sie als Bittsteller „abzuverwalten“. Weiteres Thema war das nach bündnisgrüner Sicht verbesserungsfähige Kulturangebot der Stadt. Menschen würden sich stärker für ihr Gemeinwesen einsetzen, wenn sie ihr Lebensgefühl in dem Kulturangebot wiederfänden. „Wenn wir wollen, dass die jungen Menschen hier bleiben, muss die Vernachlässigung der Jugendkultur ein Ende haben“, meint Lukas Paltz. Ein gut ausgestattetes P-​Werk mit saniertem Veranstaltungsraum wäre in einem Koalitionsvertrag mit grüner Beteiligung deshalb eine Selbstverständlichkeit.
In drei Wochen will der Ortsverein in einer weiteren Mitgliederversammlung neben der Ortsrats-​Listenaufstellung das detaillierte Kommunalwahlprogramm diskutieren und verabschieden.